Zur Gruppe dazugehören


Von Ruth Meyer, aus dem Buch „Soft Skills fördern – Strukturiert Persönlichkeit entwickeln“, Kapitel 6.2

Um in einer Gruppe akzeptiert und integriert zu sein, muss eine Person in der Lage sein, die Verantwortung für sich selbst und ihre eigenen Beiträge zu übernehmen, sich zu der Gruppe und ihren Interessen loyal zu verhalten, sich gegenüber allen Gruppenmitgliedern hilfsbereit zu zeigen, auf die Stärken und Schwächen aller Gruppenmitglieder Rücksicht zunehmen und sich in der Gruppe zu engagieren beziehungsweise sich auf die Prozesse einzulassen und mit den eigenen Beiträgen nicht hinter dem Berg zu halten. Vorbedingung, damit dies funktionieren kann, sind Beziehungskompetenz, Emotionale Kompetenz sowie Lernbereitschaft, ein gewisses Durchsetzungsvermögen sowie ein Grundverständnis von Entwicklungsprozessen. Idealerweise ist ein Team eine Gruppe von gleichermassen aktiven Menschen, die sich auf gemeinsame Ziele verpflichtet haben, harmonisch zusammenarbeiten und Freude am gemeinsamen Tun haben und darüber hinaus eine gemeinsame Leistung erbringen.

Sich mit der Gruppe identifizieren

Sich mit einer Gruppe zu identifizieren bedeutet primär, sich als Teil der Gruppe zu fühlen und loyal zu handeln, also die Interessen des Teams innerhalb und ausserhalb der Gruppe zu wahren. Was innerhalb der Gruppe besprochen wird, wird vertraulich behandelt und nicht nach aussen getragen.

In der Gruppe Verantwortung für sich selbst übernehmen

Jedes Gruppenmitglied entscheidet selbst darüber, was es zur Gruppe beitragen will und kann. Es gestaltet die eigenen Beiträge zum Ganzen so, dass es voll und ganz dahinter­ stehen kann. Das eigene Verhalten ist selbstbestimmt, das einzelne Gruppenmitglied ordnet sich weder dem Druck der Gruppe oder einer einzelnen Person unter noch eifert es andern blindlings nach.

Sich gegenseitig unterstützen

Hilfsbereit zu sein heisst, auf die Anliegen der andern Gruppenmitglieder einzugehen und ihnen mit dem beizustehen, was man selbst besser kann oder was man abgeben kann. In einem Klima der gegenseitigen Unterstützung können persönliche Schwierigkeiten ebenso offen besprochen werden wie fehlende Kenntnisse oder Informationen. Auch mangelnde Fähigkeiten oder Motivation werden offengelegt und durch die andern ausgeglichen.

Aufeinander Rücksicht nehmen

In der Gruppe herrscht ein Klima von Toleranz und Wohlwollen. Unterschiedlichkeiten, egal, woher sie kommen, werden respektiert. Die Stärken und Schwächen der Einzelnen werden nicht ausgenutzt, sondern in die Arbeitsteilung einbezogen.

Sich in der Gruppe engagieren

Damit eine Gruppe funktioniert, müssen alle Gruppenmitglieder die Bereitschaft und den Willen mitbringen, sich in die Gruppe einzubringen, sich auf die Prozesse und Interaktionen innerhalb der Gruppe einzulassen, sich für das Gruppenthema zu engagieren und die eigenen Fähigkeiten zu erproben.

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Ruth Meyer, Soft Skills fördern, Kapitel 6.2

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