Eine Schule braucht eine übergreifende Systematik, um den Überblick zu behalten, was wo bei wem wie evaluiert wird. Sinnvollerweise wird dafür ein Evaluationskonzept erstellt.
Wozu ein Evaluationskonzept?
Das Konzept gibt Antworten auf Sinn und Zweck und Reichweite der Evaluation. Es ist die Grundlage für die gesamten Befragungen einer Schule und soll Doppelspurigkeiten und Lücken in der Evaluation vorbeugen.
Gemäss Nuissl E. (Evaluation in der Erwachsenenbildung, S. 61) sollte ein Evaluationskonzept folgende Fragen beantworten:
- Wer wird befragt?
- Was genau wird evaluiert?
- Mit welchem Ziel wird evaluiert?
- Für wen wird evaluiert?
- Anhand welcher Kriterien wird evaluiert?
- Wie wird evaluiert? (Methoden, Instrumente)
- Wann wird evaluiert?
- Wie sind die Zuständigkeiten geregelt?
- Wie werden die Ergebnisse kommuniziert?
Evaluation: Beteiligte
Teilnehmende / Lernende
Die Teilnehmenden / Studierenden / Lernenden sollten regelmässig zu ihrer Zufriedenheit befragt werden. Es ist darauf zu achten, dass keine Übersättigung entsteht und dass die Fragen so gestellt werden, dass sie von den Studierenden auch verstanden und beantwortet werden können.
Lehrpersonen
Lehrpersonen spielen eine wichtige Rolle bei der Evaluation. Sie können aus ihrer Sicht besonders gut beurteilen, ob die Infrastruktur passend ist und ob die richtigen Teilnehmenden im richtigen Angebot sitzen. Eine besondere Rolle spielt für die Lehrpersonen der Schlussbericht.
Auftraggebende /Aufsichtsbehörde
Häufig findet die Evaluation bei den Auftraggebende anlässlich der Berichterstattung (Controlling-Bericht, Durchführungsbericht, Schulführungsbericht und ähnliche Formen) statt. Mindestens so wichtig sind hier aber auch informelle Gespräche an Vernetzungs- und Informationsanlässen.
Evaluation: Themen
Die meisten Schulen evaluieren die folgenden Aspekte. Sie können daraus Massnahmen ableiten für die Gestaltung des Unterrichtes, die Auswahl und Förderung der Lehrpersonen, die Gestaltung des Angebotes (Kurse streichen oder neu entwickeln), die Abläufe in der Administration (insbesondere die Anforderungen an die Schulverwaltungssoftware) sowie den Bedarf und die Nutzung der Räumlichkeiten.
Lernerfolg
- Prüfungsergebnisse
- Abschlüsse
- Anschlüsse
- Möglichkeiten zur Standortbestimmung
- Bewertung / Lernfortschrittskontrolle
- Transparenz der Bewertungsverfahren und -Kriterien
- Feedback zu Lernfortschritten
- Förderangebote
Unterricht
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Angebot
- Aktualität
- Praxisnähe
- Bedeutung
- didaktisches Konzept (Lernaktivitäten, Lernformen, Umfang der Lernsequenzen)
- Zielgruppenbezug
- Zeitaufwand
- Anerkennung der erworbenen Diplome / Zertifikate / Ausweise
- Modularisierung
- Praktika
Information und Orientierung
- Ausschreibungen
- Informationsveranstaltungen
- Auskünfte
- Dokumentationen
- persönliche Beratungen
- allgemeine Geschäftsbedingungen
- Anmelde-Verfahren
- Ansprechpersonen
- Rechnungswesen, Gebührenordnung
- Ausbildungsvertrag
Lernumgebung
- Lage der Schule, Zugänglichkeit, öV
- Aussenanlagen
- Ausstattung der Schulzimmer
- Gruppenräume
- Spezialräume (Turnhallen, Werkstätten, Labors, Musikzimmer, Aula, Bühne, …)
- Zugang zu Internet, Lernplattform, Datenbanken, DVD’s, Büchern, …
- Informatik-Ausstattung
- Reinigung
- Sicherheit
- Wartung
Führung
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