Stand des Lehr- und Lernerfolgs
Die Erfolgskontrolle ist wesentlich, sie liefert der Lehrperson Hinweise darauf, wo die Lernenden stehen in Bezug auf die Lernziele und ist für die Lernenden Standortbestimmung. Richtig gemacht, kann sie den weiteren Entwicklungsbedarf klären, also Aussagen darüber zulassen, was noch fehlt bis zur Lernzielerreichung und welcher Weg eingeschlagen werden sollte, um die Ziele zu erreichen. Dazu ist es allerdings unabdingbar, dass sich an die Erfolgskontrolle eine persönliche Reflexion anschliesst, bei der die weiteren Schritte abgeleitet werden.
Erfolgskontrollen können auf unterschiedliche Arten gemacht werden. Sie sollten nur in Ausnahmefällen Prüfungscharakter haben (zum Beispiel, wenn die Prüfungsreife festgestellt werden soll). Je lustvoller und unterhaltsamer Erfolgskontrollen sind, desto bereitwilliger werden daraus dann auch die richtigen eigenen Schlussfolgerungen für das Weiterlernen gezogen.
Schriftliche Erfolgskontrolle
Das Wissen und teilweise auch die Haltung / Einstellung wird mit schriftlichen Aufgaben oder Fragestellungen erhoben. Je nach Aufgabentyp sind freie oder vorgegebene Antworten möglich. Mögliche Methoden sind:
- Aufsatz
- schriftliche Reflexion
- Lerntagebuch
- Fallbeispiele lösen
- Kontrollfragen
- Lückentext
- Ablaufschema erstellen
- beschriften
- Aufzeichnen
- Multiple choice
- Zuordnungsaufgabe
Mündliche Erfolgskontrolle
Mündlich kann das Wissen und die Haltung / Einstellung im Plenum oder in Kleingruppen repetiert und thematisiert werden. Mündliche Erfolgskontrollen machen Spass, wenn sie spielerisch und in der Gruppe erfolgen. Nicht vergessen, die Wissenslücken in einem Lerntagebuch oder ähnlichem festhalten zu lassen, damit sie nachbearbeitet werden können. Mögliche Methoden sind:
- Repetitionsgespräch
- Vortrag / Präsentation
- spielerische Repetitionen, z.B. Quiz, Quartett, Bingo, Memory, Leiterlispiel, Kreuzworträtsel, Fragenball …
- Lügen
- Kärtchenmethode
- Diskussion
- Debatte / Argumentarium
- Pressekonferenz
- Situationstraining / Rollenspiel
- Assessment / Teilnehmende Beobachtung
Praktische Erfolgskontrolle
Vorhandene Fertigkeiten werden durch Vormachen oder mittels eines Übungsstückes vorgezeigt. Wenn gleichzeitig Überlegungen dazu geäussert werden oder Begründungen geliefert werden müssen, werden auch Wissen und Einstellung / Haltung offengelegt. Damit kann der Stand der gesamten Kompetenzerreichung überprüft werden. Mögliche Methoden sind:
- Demonstration / Vormachen / Modeling
- Übungsstück / Lehrstück
- Fehler suchen und beheben (Steuerung, Software, Gerät)
- Ablaufschema erstellen
- Planspiel / Simulation
- Assessment
Kontrolle, ob die Lernziele erreicht wurden
Lassen Sie nach einem Kurs-Tag die Teilnehmenden zurückblicken ob sie die zu Beginn bekanntgegebenen Lernziele erreicht haben. Dabei geht es nicht nur um die Wissens-Ziele, sondern auch um den angestrebten Kompetenzzuwachs. Und bevor Sie dafür eine Methode wählen, sollten Sie wissen, wozu Sie diese Lernerfolgskontrolle machen:
- Lernerfolgskontrollen geben Ihnen als Lehrperson eine objektivere Kontrolle darüber, ob Sie Ihren Stoff für die Lernenden passend vermittelt haben und ob sich die Lernenden tatsächlich in ihren Kompetenzen verbessern konnten.
- Lernerfolgskontrollen öffnen den Lernenden die Augen dafür, was sie erreicht haben. Wenn die Ergebnisse für alle transparent sind, tragen sie in hohem Masse dazu bei, dass die Beurteilung des eigenen Lernerfolges realistischer wird. Viele merken erst, wenn sie bei solchen Lernreflexionen von andern zuhören, wieviel sie gelernt oder verpasst haben und wo sie noch Nachholbedarf oder Neugierde haben.
- Lernerfolgskontrollen, wenn sie dokumentiert sind, sind für die Bildungsinstitution sehr wertvoll. Sie sagen üblicherweise mehr aus über die Qualität der Lehrens und Lernens als Prüfungserfolge an formalen Prüfungen.
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