Gruppenarbeiten richtig eingesetzt


Bei der Gruppenarbeit beschäftigen sich Lernende während einer vereinbarten Zeit mit einer vereinbarten Aufgabe. Meistens arbeiten mehrere Kleingruppen (drei bis sechs Mitglieder) gleichzeitig.

Der grosse Vorteil der Gruppenarbeit besteht darin, dass diese Sozialform Kontakt schafft, Kontakt unter den Lernenden, aber auch Kontakt mit dem Lerngegenstand. In der Gruppe lässt sich zudem individueller und näher bei der Praxis der Einzelnen lernen.

Regeln für die Gruppenarbeit

  • Von kleinen zu grösseren Gruppen  
  • Von kurzen Arbeitsphasen zu längeren
  • Von einfacheren Aufgaben zu komplexeren
  • Von kurzen Ergebnisdarstellungen zu ausgearbeiteten Präsentationen 
  • Klare Aufgabenstellungen mit Hinweisen zu Theorie, Vorgehen, Ziel, Zeitvorgabe und Verwendung der Ergebnisse

Zwischenformen und Einzelarbeiten

Setzen Sie auch Murmelgruppen (NachbarInnen reden leise miteinander), freiwillige Gruppenarbeit (statt Einzelarbeit) und Einzelarbeit ein. Lassen Sie während der Einzelarbeit zu, dass geredet wird, entsteht automatisch eine Zusammenarbeit. Diese fördert das Lernen.

Partnerarbeiten sind oft besonders effizient, besonders für Teilnehmende, die im Dialog lernen. Sobald es aber um persönlichkeitsnahe Themen und Meinungen geht, wird eine Dreiergruppe empfohlen, um die Dominanz eines einzelnen Teilnehmenden zu vermeiden.

Aufgaben der Lehrperson

Vorbereitung

  • Den Auftrag wenn möglich schriftlich zu formulieren und abzugeben
  • Die Gruppeneinteilung effizient und passend vorzunehmen

Durchführung

  • Während der Arbeit der Gruppen für Anfragen zu Verfügung zu stehen

Weiterverarbeiten im Plenum

  • Die Präsentation der Ergebnisse oder Erkenntnisse zu moderieren

Gruppenaufträge formulieren

Aufträge werden wo immer möglich schriftlich formuliert. Sie sollten im Minimum enthalten:

  • Aufgabe, Problem, Fragestellung, Auftrag
  • Ziel der Aufgabe
  • Zeitvorgabe
  • Zur Verfügung stehendes Material
  • Was muss am Schluss präsentiert oder vorgelegt werden?

Möglicherweise ergänzt mit:

  • Voraussetzungen, Vorkenntnissen
  • Ort, Raum
  • Starthilfen
  • Tipps zum Vorgehen

Gruppeneinteilung

Zufallsprinzip  

Hier gibt es verschiedenste, phantasievolle Möglichkeiten: Schuhfarbe, Grösse, Geburtstag, auszählen, BrillenträgerInnen, Haarfarbe, Kleidung, Wohnort, Vorname, Karten zerschneiden, gleiche Farben oder Formen, Puzzle, etc.

Eine spezielle Form: die Schnurmethode

Für Partnerarbeiten werden je zwei, für Dreiergruppen je drei ca 120 cm lange Schnüre an einem Ende verknotet (Total so viele Schnüre, wie Lernende anwesend sind). Die Lehrperson hält die Schnüre an diesem verknoteten Ende alle zusammen in die Höhe und jede/r Lernende greift sich ein freies Schnurende. Wenn alle eines haben, lässt die Lehrperson los und die Lernenden können sehen, mit wem sie über die Schnüre verbunden sind.

Wie es euch gefällt

Oft macht es Sinn, wenn die freie Wahl eingeschränkt wird.

Mögliche Vorgaben sind:
Diejenigen mit ähnlicher Praxis -mit ähnlichen Fragestellungen, wer noch nie miteinander gearbeitet hat, pro und kontra. So kann mit wenigen Vorgaben f
ür Ausgewogenheit oder eine gemeinsame Basis gesorgt werden

Wenn immer möglich, lässt die Lehrperson die Lernenden aufstehen und sich im Raum zu Gruppen formieren. So sehen alle, welche Gruppen wie zusammengesetzt sind und wie gross sie sind. Die Erfahrung zeigt, dass auf diese Art und Weise auch die Aussenseiter und Überzähligen integriert werden können und die Gruppengrösse sich selbstständig reguliert.

Vier-Ecken-Methode

Vier Meinungen oder Sichtweisen oder Themen oder auch Vorlieben vorgeben, die Gruppenbildung erfolgt nach Zuordnung zu den vier Ecken. Die Lernenden können selber steuern, wie die Gruppen sich zusammensetzen.

Verwandte Beiträge und weiterführende Links

Arten von Gruppenaufträgen

Sozialformen

Kooperationstraining

Eine gemeinsame Aufgabe bewältigen

Zur Gruppe dazugehören

Buch Lehren kompakt I S. 89 ff.

Reich: Konstruktivistische Didaktik

Methoden für heterogene Gruppen

Auswertung von Gruppenarbeiten

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