Das didaktische Dreieck


Mit dem didaktischen Dreieck den Unterricht ausbalancieren

Das didaktische Dreieck, abgeleitet aus dem TZI-Dreieck von Ruth Cohn macht auf einen Blick deutlich, worauf beim Unterrichten und beim Planen viel Wert gelegt wird. Die drei Ecken  Lehrperson – Gruppe – Thema   (im TZI-Dreickeck Ich- Wir – Es) sollen mit dem Umfeld (globe) in Balance stehen. 

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Übergewicht Thema

Wenn beim Unterrichten das Schwergewicht auf das Thema gelegt wird, und die Lehrperson und die Gruppe zurücktreten (müssen), handelt es sich häufig um sehr trockenen, theoretischen Unterricht. Die Lehrperson wirkt blass und langweilig, sie verschwindet hinter Texten und Materialien. Die Zusammenarbeit untereinander ist unwesentlich, auch die Teilnehmenden dürfen sich nur wenig persönlich einbringen.

Übergewicht Lehrperson

Wenn beim Unterrichten das Schwergewicht bei der Lehrperson liegt, und das Thema und die Gruppe zurücktreten (müssen), handelt es sich eher um eine Selbstdarstellung, bei der vor allem die Lehrperson sich gut in Szene setzt. Das Thema kann unter Umständen fast völlig aus den Augen geraten, weil die Lehrperson ihr eigenes Gärtchen pflegt, oder aber sie erzählt so viel von ihren eigenen Erfahrungen und ihrem Spezialwissen, dass die Teilnehmenden zwar schwer beeindruckt und gefesselt sind, aber keine eigene Auseinandersetzung mit dem Stoff möglich ist. Raum für Gruppenarbeiten oder Erfahrungsausausch unter allen fällt häufig der mangelnden Zeit zum Opfer.

Übergewicht Wir

Wenn beim Unterrichten das Schwergewicht auf das Wir gelegt wird, und das Thema und die Lehrperson zurücktreten (müssen), können wir eine positive, aufgeräumte Stimmung beobachten. Es wird viel zusammen diskutiert, gelacht und gehandelt – auch mal Pause gemacht, wenn die Lust für das Thema fehlt. Eine systematische Themenbearbeitung fällt schwer, weil die Stimmung untereinander und die Harmonie wichtiger sind als sachliche Auseinandersetzungen und die Führung durch die Lehrperson fehlt. Und ebenso wenig kann konstruktiv an einem Thema gearbeitet werden, wenn die Gruppe unter sich mit Auseinandersetzungen und Konkurrenz so in Atem gehalten wird, dass kein Raum für Einzelne und den Unterricht da ist oder sich die Stimmung gegen die schwache Lehrperson wendet.

Übergewicht Umfeld

Wenn Störungen von aussen (Lärm, Hitze/Kälte, Platznot, administrative Ungereimtheiten, nicht funktionierende Infrastruktur, politische Unruhen, Katastrophen etc.) überhand nehmen, ist das Unterrichten massiv erschwert. Meistens ist es dann nur schwer möglich, wieder alle ins Boot zu holen und sich dem Thema zu widmen.

Wie im TZI gilt: Störungen haben Vorrang

Was nichts anderes heisst, als dass die Arbeitsfähigkeit aller Beteiligten, die Kooperation untereinander, die thematische Klarheit und ein lernfreundliches Umfeld Vorrang haben.

Verwandte Beiträge und weiterführende Links

Lesen Sie mehr zum didaktischen Dreieck im Buch Lehren kompakt I, Kapitel 4 S. 57f.

Gruppendynamik

Entwicklungsphasen einer Gruppe

Teilnehmer-Rollen

Die Rollen der Lehrperson

Störungen im Unterricht

Löhmer: Themenzentrierte Interaktion: Die Kunst, sich selbst und eine Gruppe zu leiten (TZI)

Didaktisches Dreieck: Unterrichtsgestaltung

Lernerfolg überprüfen

Lernen mit Kompetenzrastern

Kompetenzen auf einen Blick

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