Unterrichtsplanung


Sozialformen

Wer Unterricht plant, plant abwechslungsreiche Sozialformen. Es macht üblicherweise Sinn, im Plenum anzufangen und im Plenum aufzuhören. Dazwischen aber ist Abwechslung gefragt.

Flipped Classroom

Beim flipped (umgedrehten) Klassenzimmer werden die erklärenden Phasen ins Selbststudium verlagert. Häufig dreht die Lehrperson dafür Videos, wo sie die Inhalte erklärt und zeigt. Im Unterricht stehen dann vernetzende und übende Aktivitäten im Vordergrund. Dieses Konzept von Unterricht basiert auf den neueren Erkenntnissen von Lernen und bietet grosse Chancen, dass nachhaltiger gelernt wird als beim herkömmlichen Unterricht.

Selbstgesteuerter Unterricht

Je mehr die Lernenden selbst miteintscheiden können, was und wie sie lernen, desto ergiebiger ist Lernen. Von vollständig lehrerzentrierten Formen wie Folienschlachten, umfangreichen Referaten und eng gefasstem Vor-/Nachmachen ist nun endlich Abstand zu nehmen. Ob Sie problem based learning, eine Lernwerkstatt, Projektarbeiten oder selbstständiges Arbeiten bevorzugen, lassen Sie die Teilnehmenden so viel wie möglich mitbestimmen und selbst organisieren. Bleiben Sie Coach, Anreger/in, Lernbegleiter/in, Animator/in und glänzen Sie mit herausfordernden und attraktiven Problemstellungen und Übungsanlagen. Und auch wenn die Teilnehmenden es gewohnt sind, sich zurückzulehnen und vor allem zu konsumieren – sie werden ganz schnell auf interessantere und abwechslungsreichere Angebote einsteigen.

Lernziele oder Kompetenzen

Wer Unterricht plant, weiss vor Beginn des Unterrichts, welche Lernziele verfolgt werden sollen. Lernziele werden üblicherweise in den drei Bereichen kognitiv, affektiv und psychomotorisch formuliert. 

Daneben wird eine Lehrperson aber auch noch eigene Lehrziele verfolgen, die an die Lernenden nicht zwingend kommuniziert werden. Beispiele dafür sind: „Das Klima in der Klasse verbessern“ oder „das Image der Schule verbessern“ u.a.m.

In der Grundbildung und der höheren Berufsbildung werden häufig Handlungsziele oder zu erwerbende Kompetenzen angestrebt. In Lehrplänen nach Ko-Re Modell (Kompetenzen-Ressourcen-Modell) werden die berufsspezifischen Kompetenzen beschrieben,  Handlungssituationen aufgelistet und die Ressourcen, die zur erfolgreichen Bewältigung der Berufsaufgaben nötig sind, definiert.

Überfachliche Kompetenzen

Es hat sich ergeben, dass die sogenannten überfachlichen Kompetenzen oder auch Schlüsselkompetenzen seit vielen Jahren unterteilt werden in Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen.

Die Verwendung des Begriffs Kompetenz einerseits für die überfachlichen Kompetenzen und andererseits für die berufsspezifischen Fach-Fähigkeiten wird häufig übersehen. So wird in der aktuellen Diskussion zum Lehrplan 21 immer wieder behauptet, dass das Wissen bei der Kompetenzorientierung zu kurz komme. Im Lehrplan 21 wird aber, genau so wie in den Lehrplänen der Berufsbildung, unter Kompetenz sowohl die Fachlichen Kompetenzen wie auch die Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen verstanden.

Der Kompetenzbegriff

Eine Kompetenz (Fähigkeit) ermöglicht die Anwendung von Kenntnissen, Fertigkeiten und Haltungen in einem gewohnten oder neuen Arbeitsumfeld. Sie wird einer Person aufgrund von Beobachtungen und Leistungsausweisen (Kompetenznachweisen) zugeschrieben. Sie setzt sich zusammen aus Wissen (savoir), Fachkompetenz (savoir-faire) und Verhalten (savoir-être). Sie wird definiert durch Zielorientiertheit, Selbstständigkeit, Ergreifen von Initiative, Verantwortung, durch das Beziehungs- oder Kooperationsumfeld, die verwendeten Mittel und das Anforderungsprofil.

Kompetenz umfasst

1) kognitive Kompetenz, die den Gebrauch von Theorien/Konzepten einschließt, aber auch implizites Wissen (tacit knowledge), das durch Erfahrung gewonnen wird;

2) funktionale Kompetenz (Fertigkeiten, Know-how), die zur Ausübung einer konkreten Tätigkeit erforderlich ist;

3) personale Kompetenz, die das Verhalten/den Umgang in/mit einer gegebenen Situation betrifft;

4) ethische Kompetenz, die bestimmte persönliche/soziale Werte umfasst.

Nach: Glossar in Ruth Meyer, Soft Skills fördern – Strukturiert Persönlichkeit entwickeln, 2011

 

Verwandte Beiträge und weiterführende Links

Sozialformen

Taxonomien und Lernzielbereiche

Lehrpläne nach Ko-Re-Modell

Bildungskonzept

Kompetenzanbahnung

Selbstgesteuertes Lernen fördern

12 Elemente einer guten Lernumgebung

 

Meyer: Lehren kompakt I

Meyer: Lehren kompakt II

Meyer: Soft Skills fördern

Meyer: Lebenskompetenzen erweitern

Lernziele und Kompetenzen

Lernerfolg überprüfen

Unterrichtsplanung / AITUS

Arbeitsaufträge formulieren

Minimales Methodenrepertoire

Weitere Beiträge in der Kategorie "Phasenmodelle"


Sandwich-Modell

Unterrichtsaufbau im Sandwich Unterrichtsaufbau à la Sandwich ist in der Schulung von Anwendungssoftware häufig: Die Lehrpersonen wechseln zwischen...

Das didaktische Dreieck

Mit dem didaktischen Dreieck den Unterricht ausbalancierenDas didaktische Dreieck, abgeleitet aus dem TZI-Dreieck von Ruth Cohn macht auf einen...