Soft Skills / Lebenskompetenzen
Unter Soft Skills werden Kompetenzen zusammengefasst, die nicht rein kognitive oder psychomotorische Fähigkeiten umfassen, sondern mit der Haltung und Persönlichkeit eines Menschen zu tun haben.
Kompetenz
Eine Kompetenz umfasst Wissen, Können und Haltung. Die Kompetenz beweist sich in einer herausfordernden Situation oder Aufgabenstellung. Auch eine Kompetenz ist also mehr als rein kognitives Wissen oder reine psychomotorische Fähigkeiten.
Kompetenzen sind sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen. Die fachlichen Kompetenzen werden in den Berufsprofilen beschrieben oder als Lernziele definiert. Die überfachlichen Kompetenzen werden auch „Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen“ oder „Schlüsselkompetenzen“ genannt. Alle diese Begriffe sind unscharf und werden in verschiedenen Zusammenhängen unterschiedlich verwendet.
Kompetenzen werden wo immer möglich in Form von Kompetenzrastern, die auf verschiedenen Entwicklungsstufen beobachtbares Verhalten (auch Performanz genannt) beschreiben, definiert. Sie ermöglichen so die Kompetenzanbahnung aus einer ganzheitlicheren Sicht als bei einer Beschränkung auf einzelne Lernziele. Die Kompetenzorientierung spielt in Rahmenlehrplänen in der Schweiz eine wichtige Rolle.
Eine detaillierte Beschreibung von Kompetenz nach dem Berner Modell finden Sie im Buch «Lebenskompetenzen erweitern» von Ruth und Daniela Meyer.
Einteilung von Soft Skills
Ruth Meyer bevorzugt die Einteilung in Entwicklungskompetenz, Emotionale Kompetenz, Wirkungskompetenz, Kommunikation, Beziehungskompetenz und Gruppenkompetenz, wie sie sie im Buch «Soft Skills fördern- Strukturiert Persönlichkeit entwickeln» beschrieben hat. Dieses Buch enthält zu den folgenden Kompetenzbereichen Kompetenzraster und konkrete Tipps für Unterrichts-Settings und Fördermassnahmen bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und bei sich selbst.
Entwicklungskompetenz
umfasst alle Fähigkeiten, die es braucht, um zu lernen und sich weiter zu entwickeln. „Entwicklungskompetenz bedeutet also, notwendige Entwicklungsschritte zu entdecken, zu planen und immer wieder darüber nachzudenken, ob das Optimum angestrebt und erreicht wird.“
Soft Skills fördern, S. 16
Emotionale Kompetenz
umfasst diejenigen Fähigkeiten, die es braucht, um die eigenen Gefühle wahrzunehmen, auszudrücken und zu kontrollieren. „Emotionale Kompetenz bedeutet also, die eigenen Gefühle so wahrzunehmen, zu schätzen und auszudrücken, dass ein erfülltes Leben zum Wohle von sich selbst und den Mitmenschen genoßen werden kann.“
Soft Skills fördern, S. 61
Wirkungskompetenz
umfasst diejenigen Fähigkeiten, die es braucht, um präsentieren, auftreten und nach aussen wirken zu können. „Wirkungskompetenz bedeutet also, Sprache und Handlung in Übereinstimmung mit der eigenen Persönlichkeit und Werthaltung so einzusetzen, dass andere dadurch positiv beeinflusst werden.“
Soft Skills fördern, S. 102
Kommunikative Kompetenz
umfasst diejenigen Fähigkeiten, die es braucht, um sich mit anderen auszutauschen. „Die Definition von kommunikativer Kompetenz lautet, Kommunikation zu verstehen und dieses Grundwissen im Austausch mit andern konstruktiv zu nutzen.“
Soft Skills fördern, S. 144
Beziehungskompetenz
umfasst diejenigen Fähigkeiten, die es braucht, um eine Beziehung mit einer anderen Person aufzunehmen, zu pflegen und aufzulösen. Diese Fähigkeiten sind im Zusammenhang mit Führung, Erziehung, Lehren und Beratung zentral. „Beziehungskompetenz bedeutet, die eigene Rolle in der Beziehung klar wahrzunehmen und mit auftretenden Veränderungen, Schwierigkeiten und Differenzen bewusst und fördernd umzugehen.“
Soft Skills fördern, S. 189
Gruppenkompetenz
umfasst diejenigen Fähigkeiten, die es braucht, um sich in einer Gruppe konstruktiv zu verhalten. „Gruppenkompetenz bedeutet, sich so in Gruppen zu bewegen und so Einfluss zu nehmen, dass sowohl die Aufgabe der Gruppe gelöst werden kann als auch alle einzelnen Gruppenmitglieder ihre besten Beiträge leisten können.“
Soft Skills fördern, S. 233
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